Der Begriff 5G hat sich als ein weit verbreitetes Thema im Maschinen- und Anlagenbau etabliert. 5G, die fünfte Generation der Mobilfunktechnologie, verspricht ein wichtiger Wegbereiter für die Industrie der Zukunft zu werden.
Ein Schlüsselfaktor für den wirtschaftlichen Erfolg des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus in der Zukunft wird die erfolgreiche und profitable Bereitstellung von hochproduktiven und zuverlässigen, drahtlos-vernetzbaren Maschinen und Anlagen sein, mit dem Fokus auf einen qualitativ hochwertigen Nutzwert für den Endanwender. Darüber hinaus wird die Konvergenz von Automatisierungsprozessen und zuverlässiger drahtloser Kommunikation die Produkt- und Produktionsinnovation vorantreiben. Es besteht demnach ein enormer Handlungs- und Evaluierungsbedarf bezüglich 5G, um das wahre Potential dieser Technologie frühzeitig zu erkennen. Zugleich zeigen die gewonnenen Erfahrungen das Interesse des Maschinen- und Anlagenbaus, neben 5G, weitere industrietaugliche Funktechnologien in Betracht zu ziehen.
Am 07.07.2021 wurde dieser beschriebene Themenaspekt in einer Veranstaltung vom VDMA Baden-Württemberg und der Arbeitsgemeinschaft WCM „Wireless Communications for Machines“ in Kooperation mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart aus theoretischer und praktischer Sicht behandelt.
Gleich zu Beginn wurde mit den über 60 (erschienenen) Teilnehmenden ein Live-Stimmungsbild, via Mentimeter, zum genannten Schwerpunktthema erzeugt. Die Ergebnisse dieser Bestandsaufnahme gaben einen ersten Einblick, welche drahtlosen Technologien bei den Unternehmen aktuell stark im Fokus stehen. Hier lagen beispielsweise folgende Nennungen vor: 5G, WiFi-6, Bluetooth Low Energy, ZigBee, Starlink, LTE/4G, RFID. Eine weitere Frage zielte darauf ab, welche (technischen) Anforderungen an die Wireless Technologien in der Produktion bzw. am Produkt zu gewährleisten sind. Die Antworten beziehten sich hierbei meist auf Zuverlässigkeit/Stabilität, Verfügbarkeit, Echtzeitfähigkeit sowie auf Geschwindigkeit und Cybersecurity. Bei der dritten und letzten Einstiegsfrage ging es um mögliche Anwendungsszenarien in den jeweiligen Unternehmen. Hier waren die Rückmeldungen sehr gemischt. Es ging von einem autonomen Materialtransport über Machine-to-Machine Kommunikation bis hin zur Wartung von Maschinen.
Den Teilnehmenden wurde im Anschluss von Dr. Miriam Solera die neugegründete AG WCM (seit März 2021) hinsichtlich Motivation erklärt und einzelne Aktivitäten näher vorgestellt. Die Arbeitsgemeinschaft selbst besteht derzeit aus 93 Mitgliedern aus den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Information- und Kommunikationstechnologien, Automatisierungstechnik sowie Forschungsinstituten bzw. Hochschulen und gliedert sich in sechs Arbeitsgruppen. Die Mitgliedschaft für VDMA-Mitglieder ist kostenfrei.
Um mehr Einblicke in das Potenzial von 5G in der Produktion und Logistik zu bekommen, wurde die angesprochene Thematik mit dem Aufzeigen der vielseitigen Anwendungsbereiche näher beleuchtet und anschaulich dargestellt. Fabian Haag, Fraunhofer IPA, und Fabian Dietrich, Digital-Hub Neckar-Alb & Sigmaringen, zeigten darüber hinaus noch die Kooperationsmöglichkeiten mit dem Transferzentrum „5G4KMU“ auf, bei dem gezielt kleinen und mittleren Unternehmen ein Einstieg in den neuen Mobilfunkstandard 5G aufgezeigt werden soll. Hier können, gemeinsam, Produkte und Geschäftsmodelle weiterentwickelt oder gar neue Ideen erprobt werden.
Die Veranstaltung wurde durch einen Vortrag von Herrn Dr. Nevermann, CETECOM GmbH, abgerundet, bei dem es um den Vergleich zwischen 5G und WiFi-6 aus theoretischer Sicht und den zu erwartenden Unterschiede in der Praxis ging. Hier wurde demnach stark verdeutlicht, dass beide Funktechnologien ihre Vor- und Nachteile haben. Eine Entscheidung für oder gegen ein System hängt demzufolge hauptsächlich von organisatorischen Gegebenheiten, der Industrieumgebung und von der Art der Anwendung ab.
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