Erfolgsfaktoren für die Akzeptanz einer Open Innovation Plattform

 

Open Innovation Plattformen bieten TeilnehmerInnen, Interessengruppen oder auch Mitgliedern die Möglichkeit, digital Ideen zu einem bestimmten Thema gemeinsam zu generieren und sich dabei auch online zu vernetzen, sodass die Ideen gemeinsam digital weiterentwickelt und in Projektteams umgesetzt werden können.

Bei der Entwicklung einer solchen Open Innovation Plattform ist zu berücksichtigen, dass deren Erfolg von verschiedenen Faktoren abhängt. Im Folgenden soll deshalb auf wichtige Erfolgsfaktoren einer Open Innovation Plattform eingegangen werden.

Allgemeine Erfolgsfaktoren von Open Innovation Plattformen

Organisation einer Open Innovation Plattform
Zu Beginn eines Projekts auf einer Open Innovation Plattform müssen innerhalb der Organisation, die eine solche Plattform betreiben will, die Rollen und Verantwortlichkeiten in dieser Plattform klar definiert werden, sodass alle Beteiligten wissen, was von ihnen erwartet wird. Ferner muss zuvor geklärt werden, welche fachlichen Kompetenzen zur Lösung der „Challenge“ (Aufgabenstellung, die in der Gruppe gemeinsam gelöst werden soll) benötigt werden und ob diese innerhalb der Crowd (für diese Aufgabenstellung zusammen gekommene TeilnehmerInnen) zur Verfügung stehen. Es ist zu beachten, dass eine hohe TeilnehmerInnenzahl allein nicht unbedingt ein Garant für qualitativ hochwertige Ideen ist. Entscheidend ist vielmehr die Zusammensetzung der Crowd/TeilnehmerInnen und ob diese den fachlichen Herausforderungen der Challenge gerecht wird.

Unabdingbar für das Gelingen einer Challenge ist daher eine gute Organisation im Vorhinein. Um die Ziel-Crowd (TeilnehmerInnenkreis) anzuwerben, müssen relevante Kanäle wie Social Media für den Aufruf zur Teilnahme an der Challenge identifiziert werden. Dabei sollte ein leicht zugängliches Medium, wie zum Beispiel Twitter, Facebook oder auch Blogs/Communities zur Teilnahme bereitgestellt werden. Eine einfache und intuitive Bedienbarkeit der Plattform ist eine wichtige Voraussetzung, damit die TeilnehmerInnen sich leicht zurechtfinden, Spaß an der Nutzung haben und im gemeinsamen Austausch gute Ideen entwickeln können. Die Plattform sollte beispielsweise eine übersichtliche und informative Startseite beinhalten, sodass die NutzerInnen sich mit der Plattform vertraut machen können und zudem eine einfache Eingabemöglichkeit für Ideen bieten. Auch sollten die Teilnehmenden zum Beispiel die Möglichkeit haben, ein eigenes Nutzerprofil anzulegen. Besonders hilfreich für die NutzerInnen ist auch ein Bereich zu häufig gestellten Fragen (FAQ) mit den dazugehörigen Antworten. Ebenso gilt es, ein Anreizsystem für die Crowd zu schaffen, das zur Beteiligung an der Challenge motiviert. Dieses kann neben monetären Anreizen auch Aspekte wie Spaß an der Ideenentwicklung durch ausreichend Handlungsspielraum, gute Vernetzungsmöglichkeiten in der Community oder Förderung durch MentorInnen beinhalten.

Aufgabenstellung im Rahmen einer Open Innovation Plattform
Die Aufgabenstellung muss zielgruppengerecht erfolgen und sollte die Rahmenbedingungen sowie den Themenschwerpunkt als Orientierung für die TeilnehmerInnen beinhalten. Damit gute Ideen ausgearbeitet werden können, müssen die Aufgaben verständlich und nachvollziehbar formuliert und idealerweise durch geeignete Beispiele verdeutlicht werden. Zudem ist es sinnvoll festzulegen, welche Ziele die Challenge nicht anstrebt, um zu verhindern, dass die TeilnehmerInnen in eine falsche Richtung denken und später möglicherweise aufgrund falscher Anhaltspunkte frustriert sind. Es bietet sich an, den TeilnehmerInnen eine Vorlage zur Einreichung von Ideen, die eine Struktur vorgibt, an die Hand zu geben. Idealerweise beinhaltet diese Vorlage ein Feld für den Titel und eine Kurzbeschreibung, sodass die übrigen NutzerInnen den Inhalt schnell begreifen. Im nächsten Schritt sollte dann eine detaillierte Beschreibung erfolgen, um die Idee konkreter erläutern zu können. Kategorien und Themenfelder helfen, um bei der Suche entsprechend den NutzerInneninteressen besser gefunden zu werden.

Crowd-relevante Aspekte bei einer Open Innovation Plattform
Es ist darauf zu achten, dass klare Regeln der Zusammenarbeit im Sinne eines Kodex festgelegt werden, die von allen TeilnehmerInnen eingehalten werden. Auf diese Weise soll die Zusammenarbeit der NutzerInnen zielführend gestaltet werden und das Ziel der Plattform realisiert werden. Für eine vernünftige Kommunikation ist es von Bedeutung, dass geeignete Kommunikationskanäle für die Crowd definiert werden und ein Zugriff zu den notwendigen Informationen für die Lösungsfindung möglich ist.
Der Dialog zwischen der Organisation, welche die Open Innovation Plattform betreibt, und den Crowd-Mitgliedern sollte stets auf Augenhöhe stattfinden, sodass das Individuum sich wertgeschätzt fühlt.

Kommunikation im Rahmen einer Open Innovation Plattform
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass ein fester Ansprechpartner für organisatorische und inhaltliche Belange für die TeilnehmerInnen zur Verfügung steht und bei Fragen und/oder Problemen behilflich ist.
Eine konsequente Unterstützung bzw. ein Coaching der TeilnehmerInnen durch die Organisation wirkt sich positiv auf die Qualität der Ideen aus und hilft, am Ball zu bleiben, falls die Ideenfindung einmal ins Stocken gerät.

Für die Ziel-Crowd von großer Bedeutung ist zudem die genaue Darstellung des Challenge-Prozesses mit einer detaillierten Beschreibung, damit die Challenge bestmöglich gelöst werden kann.
Bei hoher Beteiligung ist von Seiten der Organisation darauf zu achten, dass genügend personelle Ressourcen eingeplant werden.

Bei einem Contest muss die Organisation die festgelegten Bewertungskriterien (wie z. B. Innovationsgrad und Durchführbarkeit) den TeilnehmerInnen zuvor kommunizieren und diese bei der Entscheidung unbedingt auch einhalten. Ein starker Fokus sollte darauf liegen, den TeilnehmerInnen Feedback zu ihren Ideen zu geben und Erfolge offen darzustellen, da dies motivierende Wirkung hat.
Die Organisation sollte bestrebt sein, den Prozess der Entscheidungsfindung transparent zu gestalten und soweit offenzulegen, dass alle an der Challenge Teilnehmenden das Ergebnis nachvollziehen können.

Von der Organisation wird erwartet, dass sie im Anschluss die Gewinnerlösung kommuniziert und dem/der Gewinner/-in die versprochene Entlohnung zukommen lässt. Ausschlaggebend nach der Ermittlung der Gewinnerlösung ist, dass die Organisation die externe Lösung tatsächlich akzeptiert und diese im nächsten Schritt implementiert.

Erfahren Sie in einem weiteren Beitrag mehr über Open Innovation Plattformen am Beispiel der Evangelischen Landeskirche. Mehr dazu finden Sie hier.

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