(Autoren: FSTI/bwcon/VDMA)
Wie Sie durch eine gezielte Analyse Ihrer Geschäftsfähigkeiten zusätzliche Wertschöpfung generieren können
Neue oder auch zusätzliche Wertschöpfung generieren – das ist das Ziel eines jeden Unternehmens, unabhängig davon, in welcher Branche es tätig ist. Doch wie finden Unternehmen Ideen für neue Wertschöpfung und wie kann die Digitalisierung dabei behilflich sein?
Das Ferdinand-Steinbeis-Institut (FSTI) hat dafür den sogenannten Fähigkeiten-basierten Middle-In-Ansatz erarbeitet, der die Geschäftsfähigkeiten eines Unternehmens in den Mittelpunkt der Betrachtung stellt. Hierbei werden in einem ersten Schritt die im Unternehmen vorhandenen Geschäftsfähigkeiten identifiziert. Anschließend folgt die Generierung von Ideen, wie diese Geschäftsfähigkeiten gezielt in sogenannten Wertschöpfungsnetzwerken (auch Internet-basierte Ökosysteme genannt) eingebracht werden können, um durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit neue Produkte und Services anbieten zu können.
Das FSTI charakterisiert Wertschöpfungsnetzwerke dabei über eine branchenübergreifende und partnerschaftliche Zusammenarbeit mehrerer Unternehmen. Durch diese Zusammenarbeit können gänzliche neue Produkte und/oder Services angeboten und damit zusätzliche Kundenbedürfnisse befriedigt werden. Ein wichtiger Befähiger dafür ist die zunehmende Vernetzung beliebiger Objekte mittels Internettechnologie. Dadurch entstehen Plattformen, über die Daten, Produkte und Services gemakelt werden. Hierdurch lösen sich u. a. Branchengrenzen und klassische Wettbewerbsstrukturen auf. Damit einhergehend begeben sich vielfach neue Wettbewerber in bestehende Domänen und versuchen, die Schnittstelle zum Kunden mit digitalen Services zu besetzen.
Erste Schulungen in Stuttgart und Villingen-Schwenningen
Um interessierten Unternehmen diesen Ansatz vorzustellen, wurde im Querschnittsthema „Geschäftsmodell- und Serviceentwicklung“ ein entsprechendes Schulungskonzept erarbeitet. Die erste dreistündige Schulung fand am 10.04.2018 gemeinsam mit dem VDMA und 20 Teilnehmern aus dem Maschinenbau statt. Am 17.04.2018 ging es mit einem verkürzten Format in Villingen-Schwenningen weiter. Teilnehmer waren dabei zehn kleine und mittlere Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen.
In den beiden Schulungen wurde deutlich, dass es für viele Unternehmen neu ist, in Geschäftsfähigkeiten und Wertschöpfungsnetzwerken zu denken. Um das Verständnis zu schärfen, wurden die Inhalte mit den Maschinenbauunternehmen anhand eines fiktiven Beispiels verdeutlicht. Die Teilnehmer wurden hierfür in vier Gruppen aufgeteilt, die jeweils die Perspektive eines der folgenden Unternehmen repräsentierten: 3D-Druck-Maschinenhersteller, 3D-Druck-Maschinenanwender, Versicherer und Logistikdienstleister. Innerhalb ihrer Gruppen identifizierten die Teilnehmer dann die in den jeweiligen Unternehmen vorhanden Geschäftsfähigkeiten – jede Gruppe für „ihr“ Unternehmen. Diese identifizierten Geschäftsfähigkeiten bildeten die Grundlage, um daraus Geschäftsmodelle in Wertschöpfungsnetzwerken zu gestalten. Dafür wurden die Gruppen gemischt, die Teilnehmer behielten jedoch die Rolles „ihres“ Unternehmens bei. Die neugebildeten Gruppen bestanden dann jeweils aus einem Vertreter der vier Unternehmen. Auf Basis der identifizierten Geschäftsfähigkeiten wurden durch die Bündelung der Geschäftsfähigkeiten Ideen für völlig neue Geschäftsmodelle in Wertschöpfungsnetzwerken generiert. Unter anderem in den Gebieten Ersatzteilversorgung von Autos oder Versicherung von Prothesen im zahnmedizinischen Bereich.
Wenn auch Sie sich für neue Geschäftsmodelle in Wertschöpfungsnetzwerken interessieren, melden Sie sich gerne bei Patrick Weber (Patrick.Weber@steinbeis.de)