Die Welt befindet sich im Wandel. Die Art und Weise wie wir informieren, kommunizieren, arbeiten und konsumieren verändert sich ständig. Dieser Wandel, vor allem der Aspekt der Digitalisierung, hat nicht zu unterschätzende Auswirkungen auf Unternehmen quer über sämtliche Branchen hinweg. Wird sie oft als Herausforderung wahrgenommen, ergeben sich mit etwas Überlegung häufig Potenziale für die eigenen Produkte. Somit sollte Digitalisierung vor allem als Chance verstanden werden, gerade für KMU. Sie verfügen meist über ein vertieftes technisches Wissen auf Ihrem Gebiet und können mit der Erweiterung durch digitale Angebote entscheidende Wettbewerbsvorteile erzielen. An dieser Stelle kann das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart in den Rollen „Moderator“ und „technischer Coach“ besonders hilfreich sein und vor allem durch Strukturierung, Analyse der Machbarkeit sowie der notwendigen fachlichen Expertise die ersten Schritte auf dem Weg zur Umsetzung begleiten.
Dies zeigt auch ein Beispielprojekt mit der Firma Schuler Technology (vormals KMT-Vogt e.K.) aus Villingen-Schwenningen, einem Anbieter von maßgeschneiderten Lösungen für die Niet- und Fördertechnik. Diese begleitet ihre Kunden von der Idee bis zur fertigen Maschine, egal ob es sich um eine komplette Anlage oder nur um einzelne Komponenten handelt. Das Hauptprodukt der Firma sind sog. Taumel-Nietmaschine, die als „Arbeits-Tier“ bezeichnet werden. Kann so eine mechanisch geprägte Maschine überhaupt Digitalisierung? Die Antwort, die der Firmeninhaber Lars Schuler und das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart geben können, ist ein ganz klares „Ja!“. Im Vorfeld der Kooperation hat Herr Schuler bereits eine Vielzahl an vielversprechenden Ideen gesammelt, wie für die Taumel-Nietmaschinen durch Digitalisierung neue Wertangebote entwickelt werden können. Um mit deren Umsetzung zu beginnen, wandte er sich an das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart. Dieses unterstützte das Vorhaben im Rahmen eines für die Firma kostenfreien Mikroprojekts. Im Fokus dieses Mikroprojekts stand die systematische Aufnahme der Ideen und formale Beschreibung als Use-Cases. Anschließend folgte eine Bewertung sowie Priorisierung der definierten Use-Cases nach Nutzen und Aufwand. Parallel wurden erste konkrete Hardware-Konfigurationen für die Umsetzung ermittelt. Es zeigte sich, dass die benötigten Technologien mit ausreichender Reife verfügbar sind und viele Möglichkeiten bieten, um mit relativ wenig Aufwand erste digitale Lösungen umzusetzen. Die Realisierung der Use-Cases soll im kommenden Jahr im Rahmen eines sogenannten Umsetzungsprojekts starten. Dieses wird vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart begleitet und ist ebenfalls kostenfrei für die Firma Schuler Technology.
Das Projektvorgehen lässt sich auch auf andere KMU übertragen, die mit den Anforderungen ihrer Kunden wachsen und neue zukunftsfähige Wertangebote ermöglichen wollen. Auch oder gerade bei „einfachen“ Maschinen sind große Potenziale durch Digitalisierung möglich.
Falls auch Sie Ihre Digitalisierungsideen diskutieren, weitere generieren und zur Umsetzung vorbereiten möchten, dann kommen Sie gerne auf uns zu unter: produktion@websites.fraunhofer.de