Im Rahmen eines Projekts arbeitet das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart gemeinsam mit der CNC-Zerspanung Kreidler GmbH aus Horb am Neckar an der Gestaltung eines Geschäftsmodells des Unternehmensnetzwerks „CORE“ (Cooperation Resources Exchange). Grundstein des CORE-Netzwerks bilden mehrere regionale Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen.
Neben der Kreidler GmbH (CNC-Zerspanung) gehören die Rexma GmbH (Baugruppenmontage), die ERAtrade GmbH (Industriehandel), die EGE Consult (Prozessmanagement), die AWICA GmbH (Industriemontage, Anlagenbau) und die AW Personal GmbH (Personalvermittlung) mit zum CORE-Netzwerk (Vgl. Abbildung).
Abbildung 1: CORE-Netzwerk (Quelle: www.cnc-zerspanung-kreidler.de/komplettloesungen)
Die Unternehmen wollen sich in dem CORE-Netzwerk zusammenschließen, um durch die Kombination der Fähigkeiten der unterschiedlichen Partner neue kooperative Geschäftsmodelle zu gestalten. In der bisherigen Zusammenarbeit werden teilweise bereits Kundenaufträge gemeinsam bearbeitet.
Ziel des CORE-Netzwerks ist es jedoch weitere Leistungsangebote zu identifizieren, zu definieren und am Markt als solche anzubieten. Im Zentrum steht dabei das Etablieren von „industriellen Komplettlösungen“ als Leistungsangebot am Markt. Im Rahmen des Projekts wurden auf Basis dieses übergeordneten Leistungsangebots Teilservices definiert, die erforderlich sind, um industrielle Komplettlösungen am Markt anbieten zu können.
Durch das neue Geschäftsmodell können die Netzwerkpartner ihr eigenes Leistungsportfolio erweitern und somit zusätzliches Business generieren. Demgegenüber ergibt sich für die Kunden des CORE-Netzwerks ein Mehrwert durch die Inanspruchnahme des Gesamtangebote oder der Teilservices. Durch das Zusammenspiel der Partner kann das Netzwerk ein breites Leistungsangebot für seine Kunden anbieten und die Bedürfnisse der Kunden umfassend abdecken und erfüllen.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum wurden zwei unternehmensübergreifende Leistungsangebote identifiziert und spezifiziert, welche sich aus den Fähigkeiten der unterschiedlichen Partnerunternehmen zusammensetzen:
- Baugruppenfertigung und
- Maschineneinrichtung
Bei einer Baugruppenfertigung profitieren Kunden (u.a. aus den Branchen Hydraulik, Maschinenbau, Medizintechnik, Textiltechnik und Kühltechnik) an der gesamtheitlichen Abwicklung. So wird die Materialbeschaffung und Fertigung seitens der Kreidler GmbH realisiert, während die nachfolgende Montage von der Rexma GmbH und die Lieferung wiederum von der Kreidler GmbH übernommen werden. Die Unternehmen sowie schließlich der Kunde, profitieren hierbei von den Synergien des Netzwerkes. Die gemeinsame Zielvereinbarung mit dem Kunden, als auch Netzwerkpartnern, bestrebt eine erfolgreiche Auftragsabwicklung. Eine entscheidende Rolle spielt hierbei die Digitalisierung der Kommunikation, sowohl unternehmens- als auch netzwerkintern. Durchgehender Austausch und Transparenz über die gesamte Auftragsabwicklung ist als essenzielle Eigenschaft eines Netzwerks unabdingbar.
Dies trifft auch auf das Leistungsangebot Maschineneinrichtungen zu, wo Teilleistungen für industrielle Maschinen zu einem Gesamtangebot zusammengeführt werden. So werden hier Transport und Aufstellung durch die AWICA GmbH übernommen. Im weiteren Verlauf übernimmt die Kreidler GmbH die Einrichtung der Maschine. Für Wartung und Instandhaltung steht ebenfalls die AWICA GmbH zur Verfügung und falls qualifiziertes Personal zur Bedienung benötigt wird, kann dies über die AW Personal GmbH bezogen werden. Kunden können somit Leistungen in Anspruch nehmen, zu denen sie oftmals über keine eigenen Fähigkeiten verfügen, während durch die Partner des CORE-Netzwerkes ggf. weitere Leistungen abgedeckt werden.
Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart unterstützt kleine und mittlere Unternehmen bei Themen rund um die Digitalisierung. Falls auch Sie Ideen für eigene Projekte haben oder Fragen bestehen, kommen Sie gerne auf uns zu.
Ihre Ansprechpartner*innen:
Patrick Weber (patrick.weber@ferdinand-steinbeis-institut.de)
Alexandra Keller (alexandra.keller@ferdinand-steinbeis-institut.de)