Bericht zum Thema Wertstrommethode 4.0 und Rückblick der Veranstaltung

(Autoren: Florian Klein, Jochen Eichert)

Die erweiterte Wertstrommethode 4.0 – Der Weg zum effizienten, digitalen Wertstrom

 

Heutzutage haben die Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau weitestgehend die Ideen und Methoden des Lean Managements fest verankert. Dennoch müssen Lean-Ansätze in dieser schnelllebigen Zeit immer wieder neu ausgerichtet werden.

Hintergrund und Motivation

Industrie 4.0 eröffnet durch die Verflechtung mit Lean neue Möglichkeiten für Verbesserungen in Unternehmen, die deutlich über die Produktion hinaus gehen. Die Unternehmen können sich dadurch aus eigener Kraft auf eine neue Stufe der Produktivität heben. Damit Lean und Digitalisierung ihr volles Potenzial entfalten können, wird demzufolge auch der Verschwendungsbegriff erweitert – denn nicht nur im klassischerweise fokussierten Materialfluss, sondern auch im Umgang mit Informationen treten Verschwendungen auf. Zudem wird der Information selbst, welche während des Wertschöpfungsprozesses anfällt, ein eigener Wert beigemessen – sei es für die Problemlösung, das Verbessern des Produktflusses oder die Erweiterung des Leistungsangebots.

Am 11. März 2021 wurde diese Thematik in einer Veranstaltung des VDMA Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart ausführlich aufbereitet.

Zunächst wurde der Leitfaden „Industrie 4.0 trifft Lean“ präsentiert, der in Kooperation zwischen dem VDMA und dem PTW Institut für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen der TU Darmstadt erstellt wurde. In diesem Rahmen wurde vom PTW eine Einführung sowie einen Überblick zur Wertstromanalyse gegeben. Zur Erläuterung, wie sich Lean und Industrie 4.0 in der Praxis erfolgreich kombinieren lassen, folgten im Anschluss Best-Practice-Beispiele aus dem Maschinen- und Anlagenbau sowie eine Vertiefung von Erfahrungen aus der praktischen Anwendung der Methode.

Best-Practice aus der Industrie

Das Unternehmensbeispiel der Festo Didactic SE zeigte, wie sich durch Digitalisierung und die Einführung einer App die Instandhaltungsprozesse stark vereinfachen und effizienter gestalten lassen.

So wurden die Instandhalter mit einem Tablet ausgestattet und werden nun in regelmäßigen Abständen vom zentralen System über aktuelle Störungen, deren entsprechende Priorität informiert und können eingehende Aufträge jederzeit und überall bearbeiten und dokumentieren. Mit der mobilen Lösung werden im Durchschnitt 10 Minuten pro Instandhaltungsvorgang eingespart – bei etwa 19.000 Störungsmeldungen und 2.000 geplanten Wartungsaufträgen entspricht dies bereits einer Zeitersparnis von 3.500 Mann- und Maschinenstunden pro Jahr.

Einblicke aus einem Erfahrungsbericht

Abgeschlossen wurde die Veranstaltung mit einem Praxisbericht vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Magdeburg, basierend auf den bisher gemachten Erfahrungen zur angesprochenen Thematik. Als Erkenntnis kann hierbei festgehalten werden, dass sich mit Lean-Prinzipien und Digitalisierung die Wertschöpfung ganzheitlich steigern lässt und mittels Wertstromanalyse 4.0 informationslogistische Verschwendungen identifizieren und Optimierungspotenziale sichtbar machen lassen.

Noch mehr spannende Veranstaltungen:

Am 27.04.2021 findet die Online-Veranstaltung Clean Code Development: Investitionssicherheit durch hohe innere Softwarequalität statt, bei der Sie mehr über die Chancen und Risiken der Individualsoftware und Softwarelösungen erfahren. Hier geht es zur Veranstaltung.

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